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Alfred Graf. er-fahren, er-reisen, er-sammeln

Alfred Graf, Materialbild Uvala Tuhin, 2017, Erde, Steine, Kalk, Wachs, ca 67x51x4cm (Detail)

Alfred Graf. er-fahren, er-reisen, er-sammeln

Die fortlaufende Beschäftigung des Künstlers Alfred Graf mit der Landschaft anhand materieller, im Sedimentierungsprozess entstandener, Spuren, ist kennzeichnend auch für seine neuesten Serien, die in Loft8 präsentiert werden.

Auf der Suche nach Material für seine Kunstwerke reist Graf regelmäßig durch Österreich und Europa. Die Prozesse der Bewegung und Entstehung einerseits und der erfolgreiche Abschluss dieser Prozesse andererseits spiegeln sich im Titel der Ausstellung er-fahren, er-reisen, er-sammeln wieder.

Die ausgestellten Arbeiten sind mit dem Platz ihres Ursprunges eng verbunden – die in unserer Ausstellung gezeigten Arbeiten entstanden vorwiegend in Kroatien und Italien. Nahe der Insel Losinj im adriatischen Meer wurde die klassische Skulptur von Apoxyomenos entdeckt. Eine weitere Statue von Apoxyomenos wurde in der Türkei gefunden und befindet sich (derzeit) im Besitz des KHM in Wien. Die Körperhaltung und die Gesten dieser Skulptur sind zum Ausgangspunkt von Grafs Auseinandersetzung mit den Sedimenten der kulturellen Geschichte geworden.

Der Titel der Ausstellung gibt zudem einen Hinweis auf die Ausgangsposition der Beschäftigung mit dem Thema „das männliche Ich“ des Künstlers, dessen eigene Körperabdrücke in der Torso-, Hand- und Maskenform präsent sind. Den bronzenen Athleten spürt man nur durch die Fragmente seiner Gesten und Körperhaltung bei der Tätigkeit, die ihm den Namen “der Schaber” gegeben hat. Wichtig ist die Zeit, die zwischen uns und der Entstehung des klassischen Kunstwerkes vergangen ist, sowie die Zeit, die in Grafs skulpturale Werke mittels Material wie Zement oder Wachs geschichtet ist.

Was die Kunstwerke in der Ausstellung verbindet, ist das Element Wasser. Das Meer, die Flüsse und die Seen sind keine unveränderlichen Entitäten, keine Territorien von niemandem. Sie sind Machtterritorien, deren stürmische Oberflächen destruktiv sein können, sowie eine kreative Kraft, die neue Formen schafft, die Kanten verändert, die neue Sedimente vom Meeresboden zur Oberfläche bringt. Graf untersucht diese Verhältnisse, um seine Interpretationen des Flusses der Dinge zu schaffen.

Vernissage:

3. Mai 2018
um 19:00

Ausstellungsdauer:

03.05. - 14.06.2018

Ort:

Wassergasse 19, 1030 Wien

Öffnungszeiten:

Dienstag - Freitag 13-18h
und nach Vereinbarung

Galerie

Radetzkystraße 4
1030 Wien