TRI
Am Donnerstag, dem 17. Jänner 2019 um 19 Uhr eröffnet Loft8 Galerie für zeitgenössische Kunst die Gruppenausstellung TRI. Zur Eröffnung sprich Roman Grabner, Universalmuseum Joanneum. Die Ausstellung TRI zeigt Arbeiten von Peter Cvik (SK), Petra Gell (AT) und Felix Malnig (AT). Seit Jahren beschäftigen sich die KünstlerInnen mit der Darstellung von urbanen Landschaften und Architektur.
In der Serie Stories of Leipzig verwendet Peter Cvik zerrissene alte Karten aus der sozialistischen Vergangenheit in Kombination mit einer malerischen Auseinandersetzung mit der Leipziger Stadtlandschaft. Er lässt die Bildebene durch das Aufspannen auf umgekehrte Rahmenleisten hinter einem davor aufgebrachten Netz in den Hintergrund treten, und schafft damit einen plastischen, komplexen Eindruck. Seine Bild-Objekte sind einerseits aus den geografischen Koordinaten der Karte komponiert, anderseits spiegeln sie seine persönlichen Erinnerungen wieder. Durch die Kombination des Gitters im Kontext mit der kartographischen Darstellung und expressiver Malerei entstehen Landschaften aus dem Gedächtnis, neue Räume und Realitäten.
Petra Gell reduziert ihre Formensprache auf das Wesentliche. Mit wenigen Linien strukturiert sie Räume. Seit Jahren fasziniert sie Architektur und deren Auswirkung auf die Wahrnehmung des Raumes. Wie Peter Cvik greift auch sie zu der Technik der Collage – ihr Zugang ist aber spielerischer. Jedes Stück des Papiers, seine Farbe, Form und Zusammensetzung aus der Serie Pêche de Vigne dreht sich um den Pfirsich – die Details des Baumes, um die Frucht. Sie arbeitet auf Karton und verstärkt durch die Materialwahl den Eindruck der architektonischen Skizze.
Die absichtliche Abwesenheit der menschlichen Figur ist am meisten spürbar in den Gemälden von Felix Malnig. Die verlassenen und fast vergessenen Grenzgebiete (nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Eröffnung von Schengen in die Nachbarländer von Österreich) oder die alpinen Autobahnbrücken sind keine Orte der Begegnung, sondern ausschließlich Übergangsorte. Sie sind gekennzeichnet durch ihre nunmehrige Zwecklosigkeit, ihre sinnlose Präsenz in der Landschaft. Malnig hat sie wie eine verwischte oder konturlose Erinnerung dargestellt. Diese Nicht-Orte sind keine Sehnsuchtsorte, sondern identitätslose Bauten, deren Ortsbestimmung aufgrund ihrer Gesichtslosigkeit fast unmöglich, aber deren geisterhafte Anwesenheit, allgegenwärtig ist.
Drei ausgestellte KünstlerInnen zeichnen mit Hilfe von formalen Mitteln und der Kombination von unterschiedlichen Inhalten neue Koordinaten architektonischer und sozialer Räume. Ob mit der Fragmentierung und Rekontextualisierung, mit der Dekonstruktion und Suche nach neuen Zusammenhängen oder mit der bewussten und feinen Thematisierung eines Phänomens, die künstlerischen Ansätze haben unübersehbare Schnittstellen, insbesondere sichtbar in der visuellen Gegenüberstellung.