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Stephan
Ehrenhofer

Compounds (Ausstellungskatalog, Berlin, 2016)

Stephan Ehrenhofer [*1964] verbindet seine aus der Textilkunst weiter entwickelte Prägung des planmäßigen Verwebens, dreidimensionalen Verzahnens oder schichtweise Verknüpfens unterschiedlicher Werkstoffe und Medien immer mit seiner sehr ausgeprägt individuellen Farbpalette zu stark in den umgebenden Raum ausstrahlenden Objekten. Dabei hat er in seiner spürbaren Lust am Experimentieren mit Material und Form seit vielen Jahren höchst unterschiedliche Werkreihen und Objektgruppen geschaffen, deren vielfältige Ausdrucksformen jedoch stets einer gleichen Grundhaltung folgen: Dass im künstlerisch und konstruktiv genau durchdachten Verbinden von bislang so nicht zusammen gefügten Stoffen neue Wahrnehmungsund Denkebenen eröffnet werden. Diese Grundhaltung ist dabei der eigentliche Rote Faden in den Arbeiten von Ehrenhofer. Insofern sind alle seine Arbeiten stets Produkte materialisierter geistiger Freiheit, die keine Vorbilder aus der Dingwelt abbilden sondern Neuschöpfungen aus seiner lebenslangen Beobachtung, Analyse und daraus abgeleiteten Synthetisierung des in der Welt Erkannten sind.

Stephan Ehrenhofer’s [b. 1964] textile-based work begins with the weaving, meshing, or layering of various materials and media; through further development and manipulation and the use of his distinctive color palette, the pieces become objects that radiate boldly into the surrounding space. For years, his palpable pleasure in experimentation with material and form has led to the creation of widely varying series and groups of objects, whose diverse appearances are nonetheless underwritten by the same basic attitude: that the artistically and constructively well-considered combination of materials that have previously not been joined can open up new levels of perception and thought. This approach is the real leitmotif of Ehrenhofer’s work. In this regard, all his works are simply the embodiment of intellectual freedom; they are never representations of models from the world of things, but rather new creations that derive from lifelong observation and analysis—a synthesis of what he has become aware of in the world.

Matthias Seidel